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1. Norient Musikfilm Festival 2010

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Das Berner Netzwerk Norient organisiert vom Donnerstag 14.1. bis am Samstag 16.1.2010 die erste Ausgabe des NORIENT MUSIKFILM FESTIVAL. Im Kino in der Reitschule zeigt NORIENT ausgewählte Dokumentarfilme zu neuen musikalischen Strömungen aus den urbanen Zentren Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und dem Nahen Osten.

Verantwortlich für das Filmprogramm und das gesamte Festival sind Thomas Burkhalter (Musikethnologe und Journalist) und Michael Spahr (Historiker und Filmemacher) von Norient . Das Filmprogramm entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem polnischen Filmfestival «Muzyka i Swiat». Tomasz Jurecki und Kornelia Binicewicz, die beiden Festivalleiter, werden beim NORIENT MUSIKFILM FESTIVAL in Bern mit dabei sein. Der Berner Film-Veranstalter Song & Dance Men erhält am Festival ein Programmfenster.

Am Freitag 15.1.2009 stehen im Dachstock die urbanen Sounds und Beats aus den Metropolen Afrikas im Zentrum: mit dem Londoner Duo Radioclit und MC MoLaudi, dem Münchner Soundsystem DaladalaSoundz, dem in Zürich lebenden kamerunischen Sänger Martin Pecheur, DJ Mpula aus Portugal, und mit Funklore Deejay aus Polen.

Das Festival wird unterstützt von der Berner Filmförderung (Stadt und Kanton Bern), der Burgergemeinde Bern und von Art Link.

Trailer 2010

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Do. 14.1.2010. 20.00 Uhr
«Sleepwalking Through the Mekong»

Dokumentarfilm von John Pirozzi, U.S.A./Kambodscha, 2007, 67 min., DVD, Original mit englischen Untertiteln

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Eine kalifornische Band spielt Psychedelic Surf Rock der 60er und 70er Jahre. Nichts besonderes? Doch. Sämtliche Songs stammen aus dem wilden Kambodscha vor der Zeit des Pol Pot Regimes. Die amerikanische Gruppe Dengue Fever mit der Khmer-Sängerin Chhom Nimol begeben sich auf eine Tour durch Kambodscha. Für die amerikanischen Musiker eine Odyssee durch eine unbekannte Welt, für die Sängerin eine Heimkehr in ein verändertes Land. Der Film ist ein eindrücklicher Roadmovie über einen zuweilen sehr komisch anmutenden Kulturaustausch. Gleichzeitig dokumentiert er die Wiederentdeckung der – vermeintlich durch eine brutales Regime zerstörten – südostasiatischen Rock’n’Roll-Kultur.

«Diese Lieder aus den 60er und 70er Jahren geniessen bis heute einen hohen Bekanntheitsgrad in Kambodscha. Die Künstler selber sind hingegen verschwunden. Sie sind Kriegswirren und dem Terrorregime der Roten Khmer zum Opfer gefallen. Hören Kambodschaner heute diese Musik, so denken sie nostalgisch und melancholisch zurück – in eine Zeit vor dieser traumatischen Periode.» Fabio Napoletano, Kaufmann, Phnom Penh.

Do. 14.1.2010. 21.30 Uhr
«Beijing Bubbles»

Dokumentarfilm von Susanne Messmer und George Lindt, Deutschland/China, 2006, 82 min., BETA SP, Original mit deutschen Untertiteln.

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“I want to sing, drink and fuck”, sagt der Pekinger Punk-Rocker Bian Yuan von der Gruppe Joyside und drückt damit ein Lebensgefühl einer neuen Generation aus. Die Hauptstadt von China hat eine reiche Kultur abseits der Peking-Oper. Punk-Rock im Speziellen, aber auch andere Spielarten der Rockmusik boomen in der Metropole. Fünf Bands werden in diesem Dokumentarfilm auf intime Weise porträtiert: Die Kamera besucht nicht nur Punk-Clubs, sondern auch die Orte, wo die KünstlerInnen wohnen, ihre Eltern oder die populären Karaoke-Kneipen. Die MusikerInnen erzählen von ihren Träumen. Sie werfen einerseits einen sehr kritischen Blick auf den neuen Kapitalismus Chinas und brechen andererseits politische Tabus des kommunistischen Chinas.

“People are strange. But most of the people in the world are strange. But in China strange people are more.” Bian Yuan, Sänger von Joyside, Peking.

Lese-Tipp: Interview von Michael Spahr mit Susanne Messmer und George Lindt.

Fr. 15.1.2010. 20.00 Uhr
«É Dreda Ser Angolano»

Dokumentarfilm von Fazuma, Angola/Portugal, 2007, 59 min., DVD, Original mit englischen Untertiteln.

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Der Film ist ein Minibus-Trip durch eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt: Angolas Hauptstadt Luanda. Künstlerinnen, Poeten und Musiker nehmen das Mikrofon gleich selber in die Hand und führen die Zuschauer durch das alltägliche Chaos der Millionenstadt. Gezeigt wird, wie man im Slum Strom klaut. Auf der Strasse wird ein Kuduro-Videoclip inszeniert. Verkehrspolizisten werden gefilmt, wie sie “Bussen” eintreiben. Der Film zeigt das Elend, aber auch die Poesie der afrikanischen Grossstadt.

«Luanda was built for 500 thousand inhabitants but now boast more than 4 million, it lacks the most basic provisions for most of its inhabitants, and yet it is officially the most expensive city in the world. The cultural life in Angola is extremely dynamic, and delivers new trends with great frequency. ‘Dreda’ arrives at capturing the city, its madness, through the music, without embellishing it or wanting to hide, without advocacy, just showing love for the country, for the city, and for the music.» Jasper Walgrave, Leiter Pro Helvetia, Kapstadt

Lese-Tipp: Hintergrundtext von Jasper Walgrave zu «É Dreda Ser Angolano».

Fr. 15.1.2010. 21.30 Uhr
«Slingshot HipHop»

Dokumentarfilm von Jackie Reem Salloum, U.S.A./Israel/Palästina, 2008, 83 min., BETA SP, Original mit englischen Untertiteln

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Die Rapper der Gruppe DAM gehören zu den so genannten 48-er Palästinensern, deren Vorfahren 1948 auf dem israelischen Territorium geblieben sind. Sie haben israelische Pässe und sind deshalb verhältnismässig privilegiert. Im Film reisen sie in die U.S.A. und treffen ihre Vorbilder von Public Enemy. Zurück im Norden Israels engagieren sie sich politisch und sozial und chatten mit Rappern aus Gaza und dem Westjordanland. Alle haben sie ein Ziel: Sie wollen gemeinsam mit Hip-Hoppern aus Gaza und aus dem Westjordanland auf einer Bühne stehen. Alle in diesem Film portraitierten Hip-Hop-KünstlerInnen wollen Mauern nieder reissen, nur die israelischen Mauern, sondern auch geschlechtsspezifische und religiöse Mauern in der palästinensischen Gesellschaft.

«Slingshot Hip Hop ist weit mehr als ein Musikfilm über Hip Hop in Palästina. Die Filmemacherin Jackie Salloum – Amerikanerin mit palästinensischen und syrischen Wurzeln – verzichtet auf politische Aussagen und zeigt die Lebenswelten und den Alltag der Palästinenser in Israel und Gaza kommentarlos. Jenseits der grossen Schlagzeilen, jenseits der grossen Politik. So ist der Film auf eine geradezu subversive Art und Weise unpolitisch. Jackie Salloum ist an ihren Protagonisten ganz nah dran – und den Zuschauern wachsen sie ans Herz. Wer sich für den Nahost-Konflikt interessiert und dazu noch Hip Hop mag, sollte sich den Film auf keinen Fall entgehen lassen.» Anna Trechsel, Islamwissenschafterin, Bern.

Sa. 16.1.2010. 20.00 Uhr
«Sou feia mas tô na moda – I’m Ugly but Trendy»

Dokumentarfilm von Denise Garcia, Brasilien, 2005, 61 min., DVD, Original mit englischen Untertiteln
Regisseurin ist anwesend.

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Der Film wirft einen unter die Haut gehenden Blick auf die “Funkeiras”, die Sängerinnen und Tänzerinnen des Baile Funk. Der Funk ist nicht nur eine energiegeladene Musikform aus den Favelas der brasilianischen Metropolen, sondern auch ein Geschäft. Zwar grenzen sich Baile Funks nicht direkt vom Drogenhandel ab – einige Rapper widmen ihre Lieder bekannten Drogendealern -, aber für viele Jugendliche bieten sie alternative Perspektiven. Die Funkeiras aus Rio de Janeiro erzählen über den Alltag, die Probleme und Erfolge im männerdominierten Musikgeschäft. “Ich bin hässlich, aber ‘trendy'” ist ein Film, der ein bisschen wie der Baile Funk ist: voller Energie, einfach produziert, laut, ehrlich und sehr direkt.

«Der ‘I’m ugly but Trendy’ offenbart, wie Funk in Brasilien gesehen wird, nämlich immer noch als etwas Hässliches. Wenn er aber zur Mode wird, und das ist anderen Dingen in Brasilien nicht anders, akzeptieren die Leute es plötzlich und die Kritik verschwindet.» Denise Garcia, Filmregisseurin, Berlin/Rio de Janeiro.

Sa. 16.1.2010. 21.30 Uhr
«RiP: A remix manifesto»

Dokumentarfilm von Brett Gaylor, U.S.A., 2009, 80 min., DVD, Original (Englisch)
(Dieser Film wird von Song & Dance Men präsentiert)

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Ein Manifest für die Copyleft-Kultur, ein spielerischer Umgang mit Copyrights, propagiert dieser Film auf polemische, humorvolle Weise. Im Zentrum steht die Mashup-Remix-Kultur und ihre tägliche Konfrontation mit dem Urheberrecht. Auf dem Internet findet nicht nur ein reger (illegaler) Tauschhandel statt, sondern es gibt auch viele Künstler, die mit Musikschnipseln aus aller Welt eine neue eigene Musik komponieren: Remixes und Mashups. Einer dieser Künstler ist Girltalk, um dessen Geschichte sich “RiP” unter anderem dreht. Produziert ist der Film ebenfalls in einem Mashup-Remix-Verfahren, Filmschnipsel aller Art werden gemixt. Am Schluss gibt der Film zwar keine Antwort, wie wir im digitalen Zeitalter mit dem Urheberrecht umgehen müssen, aber er provoziert Diskussionen.

«Eine unverschämte, dreiste Musik ist es, die Greg Gillis aus tausendundeinem Pogeschichts-Soundschnipsel zusammenbastelt. Sekunden aus den Werken von Queen, Bon Jovi, den Jackson 5, Beyoncé, allerlei Rapstars und Indie-Grössen blitzen manipuliert auf, verschwinden wieder und weiter geht die Reise durch die irrwitzigen Tracks des 27-jährigen aus Pittsburgh. Der geht tagsüber seiner Arbeit als Labortechniker nach, verwandelt sich des Nachts in den grösstmöglichen Pop-Enthusiasten namens Girl Talk und versetzt die jugendliche Partymeute in Ekstase.» Benedikt Satorius, «Song & Dance Men», Bern.

Freitag 15.1.2010
Urbane Sounds aus Afrika und Lateinamerika. Im Dachstock, Reitschule Bern.

Martin Pecheur & DaladalaSoundz

Musik aus Afrika ist heute hip und schick. In den Metropolen des Kontinentes arbeiten Produzenten, Musikerinnen und Rapper mit der neuesten Soft- und Hardware und erobern immer schneller die euro-amerikanische Clubszene. Produziert wird gerne im Kollektiv: zwischen Rappern und Musikern in den Heimatländern und den Künstlern der 1., 2. oder 3. Einwanderergeneration in Europa und den USA. Diese aufstrebende Szene lässt sich in kein weltmusikalisches Korsett mehr zwingen: Sie vertont die Welt aus ihrer ganz persönlichen Sicht und Perspektive. Oft steckt dabei die Wut und Enttäuschung über die internationale und die nationale Politik direkt im Sound drin: zum Beispiel in den harten, schreienden Stimmen des südafrikanischen Kwaito. Im Rahmen des 1. Musikfilm Festivals lässt das Berner Netzwerk norient Kuduro, Kwaito, Coupé Décalé und die anderen afrikanischen Clubbeats der Zeit an der erlaubten Dezibelgrenze durch den Dachstock schmettern. Mit dabei ist das Londoner Kollektiv Radioclit mit MC MoLaudi. Radioclit hat Teile ihres neuesten Albums «The Very Best» in Südafrika aufgenommen. In London werden Radioclit als die heisseste Tanzbodensensation der Stadt gehandelt. Das Münchner Duo DaladalaSoundz jagt seit Jahren jedem urbanen Clubtrack nach, der in den Metropolen Afrikas produziert wird. Georg wählt die CD, die Platte oder das MP3 File und DJ not:fx mixt alles zusammen: mal ohne erkennbaren Übergang, dann mit Sirenengeheul, bald mit einem Scratchgewitter. Der kamerunische Sänger Martin Pecheur tritt in ihrem Set als Spezialgast auf. Den Abend eröffnet Funklore aus Polen mit Elektro Cumbia. Der Verschnitt aus Akkordeon-Melodien und elektronische Beats beweist es: Spannende neue Musik kommt heute nicht nur aus Afrika, sondern selbstverständlich auch aus Lateinamerika.

Radioclit & MC MoLaudi

Downloads

Das Programmheft von 2010 und der Medienspiegel zum Download. Weitere Hintergrundtexte zu den einzelnen Filmen gibt es im Dossier 1. Norient Filmusik Festival 2010.

Crew and some Directors of Norient Filmfestival 2010

Kino der Reitschule


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